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„Dann geh’ ich mit durch Dein Dorf, Schatz, und wenn Ihr ein gut Wirthshaus im Orte habt, eß’ ich dort zu Mittag.“

„Das Wirthshaus ist nur zu gut,“ sagte das Mädchen seufzend, indem sie einen Blick zurück warf, ob der Erwartete denn noch nicht käme.

„Und kann ein Wirthshaus je zu gut sein?“

„Für den Bauer ja,“ sagte das Mädchen ernst, indem es jetzt an seiner Seite langsam im Grunde hinschritt, „der hat auch des Abends nach der Arbeit noch manches im Hause zu thun, was er versäumt, wenn er bis spät in die Nacht im Wirthshause sitzt.“

„Aber ich versäume heut’ nichts mehr.“

„Ja mit den Stadtherren ist es etwas anderes – die arbeiten doch nichts und versäumen deshalb auch nicht viel; muß doch der Bauer das Brod für sie verdienen.“

„Nun eigentlich doch nicht,“ lachte Arnold – „bauen wohl, aber verdienen müssen wir es selber, und manchmal sauer genug, denn was der Bauer thut, läßt er sich auch gut bezahlen.“

„Aber Ihr arbeitet doch nichts?“

„Und warum nicht?“

„Eure Hände sehen nicht danach aus.“

„Dann will ich Dir gleich einmal beweisen, wie

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Friedrich Gerstäcker: Germelshausen. Arnoldische Buchhandlung, Leipzig 1862, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Germelshausen-Gerstaecker-1862.djvu/9&oldid=- (Version vom 1.8.2018)