Arnold umschlang wieder Gertrud zu neuem Tanze, als diese sich plötzlich von ihm losmachte, seinen Arm ergriff und leise flüsterte:
„Kommt.“
Arnold behielt keine Zeit sie zu fragen wohin, denn sie glitt ihm unter den Händen weg und der Saalthüre zu.
„Wohin, Trudchen?“ riefen ihr ein paar der Gespielinnen nach.
„Bin gleich wieder da,“ lautete die kurze Antwort, und wenige Secunden später stand sie mit Arnold draußen in der frischen Abendluft vor dem Hause.
„Wo willst Du hin, Gertrud?“
„Kommt!“ Wieder ergriff sie seinen Arm und führte ihn durch das Dorf, an ihres Vaters Hause vorbei, in das sie hineinsprang und mit einem kleinen Bündel zurückkehrte.
„Was hast Du vor?“ fragte Arnold erschreckt.
„Kommt!“ war das Einzige was sie erwiderte, und an den Häusern vorbei schritt sie mit ihm, bis sie die äußere Ringmauer des Dorfes hinter sich ließen. Sie waren bis jetzt der breiten, festen und hartgefahrenen Straße gefolgt; jetzt bog Gertrud links vom Wege ab und schritt einen kleinen flachen Hügel hinauf,
Friedrich Gerstäcker: Germelshausen. Arnoldische Buchhandlung, Leipzig 1862, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Germelshausen-Gerstaecker-1862.djvu/41&oldid=- (Version vom 31.7.2018)