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sich schon eine Zeit lang nach rechts und links umgeschaut, ob er nicht irgend einen bequemeren Fußpfad entdecken könne. Rechts zweigte allerdings einmal ein Weg ab, der ihm aber keine Besserung versprach und auch zu weit aus seiner Richtung führte; er behielt also den alten noch eine Zeit lang bei, bis er endlich an ein klares Bergwasser kam, an dem er die Trümmer einer alten steinernen Brücke erkennen konnte. Drüben hin lief ein Rasenweg, der in den Grund hineinführte, und doch mit keinem bestimmten Ziel vor sich, da er ja nur dem schönen Werrathale zu zog, seine Studienmappe zu bereichern, sprang er auf einzelnen großen Steinen trockenen Fußes über den Bach zur kurz gemähten Wiese drüben und schritt hier, auf dem elastischen Rasen und im Schatten dichter Erlenbüsche, rasch und sehr zufrieden mit seinem Tausche vorwärts.

„Jetzt hab’ ich den Vortheil,“ lachte er dabei vor sich hin, „daß ich gar nicht weiß wohin ich komme. Hier steht kein langweiliger Wegweiser, der Einem immer schon Stunden vorher sagt, wie der nächste Ort heißt, und dann jedesmal mit der Entfernung Unrecht hat. Wie die Leute hier nur ihre Stunden messen, möcht ich wissen! Merkwürdig still ist’s aber hier im Grunde, – freilich am Sonntage haben die Bauern draußen Nichts zu thun, und wenn sie die

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Friedrich Gerstäcker: Germelshausen. Arnoldische Buchhandlung, Leipzig 1862, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Germelshausen-Gerstaecker-1862.djvu/3&oldid=- (Version vom 31.7.2018)