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einandergebrochen auf der Straße hin; die Kleine aber, die kaum vier Jahre zählen mochte und wohl noch keine Ahnung hatte, wer da in dem dunklen Sarge lag, nickte überall freundlich hin, wo sie ein bekanntes Gesicht traf, und lachte hell auf, als sich ein paar Hunde vorüber hetzten und der eine gegen die Treppe des Schulhauses anrannte und sich überkugelte.

Nur aber so lange der Sarg in Sicht war, dauerte die Stille, und Gertrud trat zu dem jungen Maler heran und sagte:

„Jetzt gebt aber auf kurze Zeit eine Ruh’ – Ihr habt genug getollt, und der schwere Wein steigt Euch sonst immer mehr in den Kopf. Kommt, nehmt Euren Hut, und wir wollen einen kleinen Spaziergang zusammen machen. Bis wir zurückkommen wird es Zeit in die Schenke zu gehen, denn heute Abend ist Tanz.“

„Tanz? – das ist recht,“ rief Arnold vergnügt, „da bin ich grad zur guten Zeit gekommen; und Du giebst mir den ersten Tanz, Gertrud?“

„Gewiß, wenn Ihr wollt.“

Arnold hatte schon Hut und Mappe aufgegriffen.

„Was wollt Ihr mit dem Buche?“ frug der Schulze.

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Friedrich Gerstäcker: Germelshausen. Arnoldische Buchhandlung, Leipzig 1862, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Germelshausen-Gerstaecker-1862.djvu/23&oldid=- (Version vom 31.7.2018)