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und seine Tochter an die Kirche zu Sachsen ein Gut zu Weiherschneidbach für das „Seelenheil“ der beiden, ferner für sich selbst eine Wiese zu Seebrunn. Weiter hören wir von Gottfried von Heideck, „regierend im Schloß Lichtenau“, wie es in der betreffenden Urkunde heißt, daß er 1328 als Zeuge amtierte, als Konrad Wusing eine Wiese bei Malmersdorf „zum Seelenheil“ stiftete. Er war es jedenfalls auch, der den Bau des gotischen Chores an der Pfarrkirche zu Sachsen veranlaßte, und der sicher auch reichlich dazu beisteuerte. Nicht umsonst ist das Heidecksche Wappen an einem Steinsockel außen am Chor angebracht, heute noch sichtbar, wenn auch das steinerne Ritterbild, das einst darauf stand und vermutlich die Gestalt des Herrn Gottfried darstellte, leider verschwunden ist. Das Wappen zeigt den Hals des Vogels Strauß mit einem Hufeisen im Schnabel.

 Im Jahre 1406 verkaufte Friedrich von Heideck Schloß und Markt zu Lichtenau samt den zugehörigen Dörfern an die Stadt Nürnberg. Diese überließ 1407 den Ertrag von 24 Gütern in Sachsen, 4 zu Volkersdorf, 28 zu Immeldorf und 4 zu Boxbrunn an die Burkhard Seilersche Almosenstiftung zu Nürnberg, später das „Reiche Almosen“ genannt, im Wege des Kaufes, und 1409 in gleicher Weise Schloß und Markt Lichtenau mit den Dörfern Rutzendorf, Malmersdorf und Herpersdorf an den reichen Nürnberger Herrn Friedrich Rummel, dieses allerdings mit verschiedenen Vorbehalten bezüglich des Schlosses, der Wälder, der Gerichtsbarkeit und anderem. Das ritterliche Geschlecht der Rummel wohnte nun im Schloß zu Lichtenau und übte von da aus die Landesherrschaft aus. Doch schon 1472 verkaufte die Familie Rummel wieder ihren Besitz an die erwähnte Almosenstiftung, die ihrerseits alles an die Stadt Nürnberg weitergab. Seitdem regierte Nürnberg ununterbrochen bis 1806 über den Lichtenauer Bezirk, und zwar durch ein besonderes Pflegamt, das die Stadt dort einrichtete und jeweils mit einem vornehmen Nürnberger Herrn besetzte. Das Schloß wurde zur Festung umgebaut.

 So war der eine Teil der Pfarrei Sachsen nürnbergisch geworden. Der andere Teil dagegen mit den Orten Neukirchen, Hirschbronn, Alberndorf, Steinbach, Ratzenwinden und Oberrammersdorf, dazu die damals noch eingepfarrten Ortschaften Külbingen, Untereichenbach, Brodswinden mit seinen zugehörigen Ortschaften, war i. J. 1288 den Grafen von Öttingen zugefallen. Nicht lange allerdings, denn schon 1331 sahen sich die Öttinger unter dem Drucke großer Schulden genötigt, Ansbach mit Umgebung an den Burggrafen Friedrich IV. zu verkaufen. Die Burggrafen stammten aus dem Geschlecht der Hohenzollern, wohnten zuerst auf der Burg zu Nürnberg, dann infolge von Streitigkeiten mit der Stadt auf der Feste Cadolzburg. Dort blieben sie auch nach dem Erwerb von Ansbach. Erst um