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Entfernung von der jetzigen Reichsstraße unmittelbar nach Külbingen und von da weiter nach Nürnberg führte. Die heutige Reichsstraße wurde, wie alle gut gebauten Straßen um Ansbach her, erst unter dem letzten Markgrafen Alexander im Jahre 1769 angelegt. Ein alter Weg ging von Ansbach über die Silbermühle weiter nach Ratzenwinden, Unterrottmannsdorf und Wolframs–Eschenbach. Auf der Höhe zwischen Zandt und Großbreitenbronn schnitten sich an einem Punkte mehrere Wege, die von Ansbach, Lichtenau, Eschenbach, Gunzenhausen und Herrieden herkamen.

 Der Verkehr auf den alten Straßen war einst durch viele Zollschranken gehemmt. Beim Übergang von einem Land in das andere wurden schon von jeher Zölle von den durchgeführten Waren erhoben. Als man dann dazu überging, bessere Straßen zu bauen, errichtete man auch im eigenen Lande Zollstätten, um so die Mittel zum Unterhalt der Straßen zu gewinnen. Um 1759 bestanden solche Zollstätten z. B. in Ansbach, Deßmannsdorf, Brodswinden, Weidenbach, Merkendorf, Wicklesgreuth, Windsbach usw. Auch in Alberndorf wurde seit 1742 Zoll erhoben, nachdem eine Landstraße durch das Tal hin gebaut worden war. Diese Wegzölle kamen erst in Wegfall, als die preußische Regierung vom Lande Besitz ergriffen hatte (1792 bis 1806). Im Lichtenauer Bezirk gab es keine Zollstätten; dafür taten aber auch die Nürnberger gar nichts für die Besserung der Straßenverhältnisse.

 Über die neuzeitliche Ausgestaltung des Verkehrswesens, wie sie hauptsächlich unter der bayerischen Regierung vor sich ging, ist bereits auf S. 138 berichtet worden.

 Zum öffentlichen Verkehr gehört auch das Geldwesen, das erst den Verkehr mit Handel und Wandel ermöglicht. Wir haben schon bisher viel von allerlei Münzen und Münzwerten gehört, aber ohne inneren Zusammenhang und ohne genauere Darstellung. Das soll nun soweit als nötig nachgeholt werden. Dabei muß von Anfang an festgehalten werden, daß es ungeheuer schwierig ist, ein anschauliches Bild von dem Münzwesen vergangener Zeiten zu gewinnen, einmal weil die Münzen außerordentlich mannigfaltig waren und häufig wechselten, dann aber auch, weil ihr Wert sehr schwankte und mit der Zeit immer geringer wurde, und endlich weil die Münzen selbst immer wieder verschlechtert und geringwertiger gemacht wurden. Gleichwohl soll eine kurze Darstellung versucht werden, wenigstens was das Geldwesen seit der Reformationszeit betrifft. Um einen gewissen Anhalt für den jeweiligen Wert des Geldes in der Hand zu haben, wurden die Taglöhne zugrunde gelegt, wie sie einst galten und wie sie jetzt