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behielt die alte Richtung bis heute bei, wenn er auch etwas seitwärts nach der „Höll“ zu ausgebogen ist.

 Der Totenweg von Zandt deckte sich von Oberrammersdorf ab mit dem Totenweg dieser Ortschaft. Von Zandt aus bewegte sich jedoch der Leichenzug über den Wolfsbuck hinauf nach Oberrammersdorf. Der alte Kirchenweg dagegen führte zunächst auf der Straße nach Unterrottmannsdorf bis an den Talrand, wand sich dann links die Höhe hinauf, ging zwischen Oberrammersdorf und Unterrottmannsdorf in ziemlich gleichem Abstand hindurch in gerader Richtung auf den Strüthof. Vor diesem Hof mündet er beim Ausgang aus dem Wald in den Oberrammersdorfer Kirchenweg ein. Das Gelände nördlich von der Straße Oberrammersdorf–Lichtenau, anschließend an den Wald, war früher Weideland, so daß der Kirchenweg geradeaus darüber hinweggehen konnte; jetzt ist das Gelände in Ackerland umgewandelt, wodurch der Weg zum Teil verlegt wurde, so daß man nur mit Schwierigkeit sich zwischen den Feldern hindurchfindet. Da der Weg auch sonst nicht sehr angenehm ist, wird er nicht mehr oft betreten; man geht, zumal bei schlechtem Wetter, lieber den bequemeren und besseren Weg über Oberrammersdorf. Eine Frage ist, ob nicht auch der Zandter Totenweg in ältester Zeit dem Kirchenweg folgte. Es liegt diese Vermutung nahe, weil der Kirchenweg von der Straße ab, die zwischen Oberrammersdorf und Unterrottmannsdorf hinführt, deutlich als ein alter Fahrweg zu erkennen ist. Von Zandt aus wären dann die Toten auf dem Unterrottmannsdorfer Sträßchen bis zur Höhe hinaufgefahren worden, von wo ein Seitenweg nach links abbiegt und unmittelbar zu dem erwähnten Fahrweg geht. Daß dieser Weg schon frühzeitig nicht mehr als Totenweg benützt wurde, ist bei seiner schlechten Beschaffenheit leicht erklärlich.

 Von Unterrottmannsdorf laufen beide Wege auf der noch heute gebräuchlichen Spur, erst auf der Straße gegen Lichtenau, dann durch den Wald – früher geradeaus, jetzt am Waldende um die Ecke biegend – am Weickershof vorbei das Tal hinab, wobei der Fußweg (Kirchenweg) sich wiederholt links seitwärts hält, während der Fahrweg nach rechts ausbiegt. In ziemlich gerader Richtung geht es auf Rutzendorf zu, wo am oberen Ende des Dorfes die Wege von Zandt, Oberrammersdorf und Ratzenwinden zusammenlaufen und dann am Dorf vorbei über die uralte Rezatbrücke nach Sachsen hinübergehen. Anschließend an die vorstehend berichteten Kirchen- und Totenwege seien noch einige andere Wege angeführt, die von früher eingepfarrten Orten nach Sachsen gingen.

 Der Külbinger Kirchenweg führte vom Dorfe aus unmittelbar auf die Höhe hinauf in der Richtung gegen Milmersdorf. Beim Eingang in den Wald stand ehedem eine große Fichte, die „Kirchfichte“