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anderwärts Quartier nehmen.“ Da man darauf nicht einging, so blieb das Thor verschlossen und die Abgewiesenen quartirten sich in Weißenbronn ein, nachdem einer der Rittmeister dem Verwalter zugerufen hatte: „Des Markgrafen Beamte sind alle Schelme! Jedem, den wir aus dem Kloster treffen, werden wir Nase und Ohren abschneiden und uns durch Sengen und Brennen an des Markgrafen Land revanchiren.“ Im Juli wurde Rothenburg von den Franzosen und Weimaranern genommen und die darin liegende bayerische Mannschaft gefangen. Von dortaus erließ der Herzog von Enghien, auf Bitten des Markgrafen, ein Mandat, ganz im Sinne der vorhin mitgetheilten Mandate Mercy’s und Hazseld’s. Darin hieß es: „Le duc d’Anguien, prince de sang, pair de France, à tous gouverneurs, colonels, chefs etc. de l’armée du Roi salut. Nous ordonnons à ceux sur qui nostre pouvoir s’étend, de ne faire aucunes courses, ni enlèves de denrées, bestiaux dans les villes et bourgs appartenants à Mons. le Marquis d’Ansbac, que nous avons pris avec ses sujets en sauve-garde. En cas de contravention nous ferons punir les coupables. Fait au camp de Rotenbourg le 17. Juillet 1645.“ Eine von dem Notair pub1ic Absalon Mayer beglaubigte Abschrift wurde nach Heilsbronn mitgetheilt. Allein man schenkte dort den Zusicherungen des Schutzes so wenig Glauben, daß bei der Nachricht: die französische Armee sei von Rothenburg her im Anzug, die meisten Bewohner Heilsbronn’s, wo eben keine Schutzwache war, nach Nürnberg, Schwabach und Lichtenau flohen, der Richter Zimmetshäuser nach Nürnberg. Der Verwalter Krebs fragte in Onolzbach an: ob er in Heilsbronn bleiben, oder mit dem wenigen noch vorhandenen Vieh sich auch salviren solle? Glücklicherweise kam man dießmal mit dem Schrecken davon, da die Franzosen von Rothenburg aus, nachdem sie in Uffenheim barbarisch gehaust hatten, nach Mergentheim gezogen waren, um dem von den Bayern zurückgedrängten schwedischen General Rosen zu Hilfe zu kommen. Über die Drangsale im heilsbronner Amt Nördlingen in Folge der Schlacht von Allerheim am 24. Juli ist oben bei

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1880, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_3).pdf/74&oldid=- (Version vom 1.8.2018)