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ins Leben. Während der letzten Lebensperiode des Stifters führte die Regentschaft sein Bruder Wilhelm, jetzt Kaiser, dessen Sohn Friedrich, jetzt kaiserlicher Kronprinz, begleitet von dem Koburgischen Bauinspektor Rothbart, den Fortgang der Restaurationsarbeiten einmal besichtigte und durch seinen überraschenden Besuch Heilsbronn erfreute. 1873 wiederholte er seinen Besuch.

Vergleicht man die Kirche, wie sie jetzt ist, mit der Kirche, wie sie zur Klosterzeit war, so findet man, daß einige Gegenstände noch an ihrer ursprünglichen Stelle und in ihrer Ursprünglichkeit vorhanden sind; andere dagegen nicht mehr. An ihrer ursprünglichen Stelle und nur wenig verändert sind folgende Gegenstände: Die zehn runden Säulen von 1132 im Mittelschiff; die südliche Mauer in der Ritterkapelle von circa 1200; der östliche Chor von 1284; der Thurm von 1427; der südliche Ausbau von 1433; die Steinsarkophage und die schon vor der Gründung des Klosters erbaute östliche Giebelmauer der Heideckerkapelle. Nicht mehr an ihrer ursprünglichen Stelle, oder wesentlich verändert sind folgende Gegenstände: Die Außenmauer des nördlichen Seitenschiffes, während der Klosterzeit ohne Fenster, aber mit zwei Thüren bei Nr. 57 und 65, erhielt bei der neuesten Restauration Fenster, aber die Thüren wurden nicht wieder hergestellt. Die vielen ursprünglich kleinen byzantinischen Fenster von 1132 im Mittel- und Querschiff und die großen gothischen Fenster daselbst von 1433 sind neuerlich insgesammt herausgenommen und durch große schöne byzantinische Fenster ersetzt worden. Ganz neu gefertigt wurden bei der jüngsten Restauration die Maßwerke in den Fenstern des südlichen Ausbaues und des östlichen Chors, dann die Giebelmauer an der Ritterkapelle bei Nr. 1 und am Querschiff bei Nr. 133. Von den zur Klosterzeit vorhandenen fünf Thüren bei Nr. 51, 57, 65, 131 und 167 ist nur die bei Nr. 131 noch vorhanden. Die jetzt vorhandenen Thüren bei Nr. 1, 133, 166 und die beim Kirchnershause wurden erst in neuer und neuester Zeit angelegt, die südliche Mauer an der Heideckerkapelle vor hundert Jahren völlig abgetragen und die neue Mauer weiterherein gerückt. Die

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1880, Seite 289. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_3).pdf/291&oldid=- (Version vom 1.8.2018)