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Jahr lang während seines Hausbaues auswärts zu wohnen, nicht aber die Eingepfarrten von Groß- und Kleinharbach, Hoeloe und zum Rodt, welche dem Pfarrer etlichen Kleinzehnt und Gült geben. Würde, gegen ihren Willen, ihrem Pfarrer gestattet, ein Jahr lang auswärts zu wohnen, so möge man ihnen für diese Zeit einen andern Pfarrer schaffen. Zum Pfarrhausbau trügen sie aus ihrem Beutel nichts bei, da jeder Taglöhner sein Haus aus eigenen Mitteln bauen müsse, und das könne auch der Pfarrer, dessen Stelle bei 250 fl. ertrage, wobei er, außer seiner Frau, keine sonderliche Verlegung (Aufwand) habe; davon könne er wohl etwas an sein Haus wenden. Sie hätten in ihrer Gemeinde und in ihrem Gotteshaus gar kein Aufhebens. Der Abt habe bei ihrem Thurmbau zwar 10 fl. Hilfe zugesagt, aber nichts gethan, wohl aber sie hin und her gesprengt, wobei sie 3 fl. hätten verzehren müssen. In noch größeren Schaden brächte sie der Abt und der Pfarrer durch den beim Landgericht anhängigen Zehntprozeß.““ Die von Equarhofen erklärten: „„Auch sie hätten eine Pfarre, darauf sich Einer wohl erhalten möge; die habe der Abt seinem Prediger verliehen, den sie aber noch erwarteten; sie möchten einen Pfarrer bekommen, der nicht bald da bald dort wäre.““ Der Markgraf schien geneigt, auf diese Erklärungen einzugehen, bis ihm der Abt und der Pfarrer die wahren Motive der Gemeinden und des Amtmannes darlegten, worauf der Markgraf dekretirte: „Die Gemeinden sollen sich ein Jahr lang gedulden, der Pfarrer inzwischen in Equarhofen wohnen und beide Pfarreien versehen. Langensteinach möge dem Abt besonders dankbar sein, der sich erbiete, das Haus ohne Zuthun der Pfarrvolks zu bauen.“ Der Pfarrertrag von Equarhofen wurde nicht nur zum Pfarrhausbau in Langensteinach, sondern auch zur Reparatur des Pfarrhauses in Equarhofen und zum Unterhalt des Pfarrers Ziegler verwendet. Dieser starb noch während des Baujahres, so daß nun die Pfarrstellen in beiden Gemeinden erledigt waren. Der Abt ernannte für Equarhofen seinen jungen Klosterprediger W. Peltzperger, gebürtig aus Messing in Niederbayern und nach Erbar’s Wegzug von Heilsbronn seit einem Jahr Klosterprediger

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 78. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/80&oldid=- (Version vom 1.8.2018)