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Margaretha 1469. Allein auch diese Verhandlung führte zu keinem dauernden Frieden, da nach wie vor das Kloster Pfarrpatron war, und gerade gegen dieses Verhältniß war der Volksunwille vorzugsweise gerichtet, um so mehr, weil dabei die oben bei den Äbten Bamberger und Wenk besprochenen Mißbräuche: Nonresidenz und häufiger Stellenwechsel, oft vorkamen. Wie endlich die Stadt, nach zweihundert Jahre langem Opponiren, in Folge der Reformation ihr Ziel erreichte und in den Besitz des Pfarrpatronats kam, ist oben beim 26. Abt Wenk ausführlich berichtet worden. Das Kloster verlor zwar nach Abtretung des Patronats die damit verbundenen Einkünfte, aber nicht seine anderweitigen Besitzungen in und um Nördlingen, welche fortwährend durch einen heilsbronner Mönch administrirt wurden. Der letzte administrirende Mönch war Gg. Vischer, welcher 1534 in Nördlingen starb. Wegen Mangels an Mönchen konnte die Stelle fortan nicht mehr mit einem Ordensbruder besetzt werden. Der Abt Schopper übertrug daher die Verwaltung einem besoldeten Laien, dem nördlinger Bürger Zillger. Dieser erhielt als Besoldung 20 Gulden baar, 20 Malter Korn, 2 Mltr. Gerste, alle Zins-Eier, Hühner, Gänse, Lämmer und Käse, 10 Pfund Flachs, 10 Viertel Öl, das Zehntobst und Brennholz aus den heilsbronnischen Waldungen. Zillger starb 1536. Um seine Stelle bewarb sich ein anderer nördlinger Bürger, vom Grafen von Oettingen und vom Markgrafen Georg dem Abt Schopper empfohlen; allein der Abt antwortete, daß er die Stelle einem alten Klosterdiener, dem Vogt Buderlumpff in Merkendorf bereits zugesagt habe. Nach dessen frühen Tod verlieh der Abt die Stelle dem alten Wirth Castner von Heilsbronn, nicht einem von den Markgrafen Georg und Albrecht Empfohlenen. Bei der folgenden Vakanz verlieh der Abt die Stelle einem L. Meyer, welchen aber der Markgraf Albrecht ohne vorgängige Rücksprache mit dem Abt Heberlein absetzte, weil er sich über den Markgrafen und andere Fürsten etwas frei geäußert hatte; der Markgraf setzte an seine Stelle einen alten markgräflichen Diener, W. Hofmeister, und verlangte zugleich Aufbesserung der Stelle. Dagegen remonstrirte

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 536. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/538&oldid=- (Version vom 1.8.2018)