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Über die Herren von Vestenberg [1],

welche im Vorstehenden so oft genannt wurden, 200 Jahre lang mit Heilsbronn verkehrten und daselbst Gräber und Grabdenkmale hatten, geben die heilsbronner Aufzeichnungen folgende Nachrichten. Sie besaßen, wie soeben berichtet wurde, bis 1295 das Dorf Großhaslach zur Hälfte und auch ein Kastrum daselbst. Dagegen besaßen sie damals in dem benachbarten Dorfe Vestenberg das dortige (jetzt abgetragene) Kastrum nicht. Dieses war damals Dornbergisch. Dort testirte und starb 1289 Wolfram von Dornberg (s. unten bei Petersaurach und Beitr. S. 217), dessen Schwiegersohn Gottfried von Heideck das Kastrum erhielt. Die Vestenberge kamen nie wieder in den Besitz desselben. Konrad und Johann von Heideck verkauften es späterhin an Martin von Eib, dessen Nachfolger sich „Eib zu Vestenberg“ schrieben. Die Vestenberge wohnten anderwärts und schrieben sich nach ihren Wohnorten, z. B. Ramung von Vestenberg zu Berchtholsdorf, Herman von Vestenberg zu Thetelsau, Conz Christoph von Vestenberg in Breitenlohe, Hans von Vestenberg zum Fronberg und Wustenrüglingen. Die Vestenberge verkauften nach und nach fast Alles, was sie in der Umgegend von Heilsbronn besaßen, an das Kloster. Den Anfang machte, wie eben berichtet wurde, Albertus von Vestenberg, welcher 1295 und 1308 all seine Besitzungen in Haslach an das Kloster verkaufte. In der ersten Verkaufsurkunde nennt er seinen Vater Ramungus, ohne dessen Wohnort zu bezeichnen, und seinen Bruder Hermann, wohnend in Thetelsau. Ein anderer seiner Brüder hieß, wie sein Sohn, Johann. Zwei seiner Vettern hießen Hermann und ein dritter Gottfried von Vestenberg. Er verkaufte 1309 an das Kloster Gefälle von vier Höfen in Petersaurach und 1313 seine Besitzungen in Reckersdorf bei Großhaslach. Hermann von Vestenberg[1], ein Bruder Alberts, wohnte im Kastrum zu Neuendettelsau. Er lebte noch, als Hedwig, seine Frau, 1298 dem Kloster Gefälle von einem


  1. a b Vgl. Stillfried S. 206.
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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 219. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/221&oldid=- (Version vom 1.8.2018)