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geworden war: die Klosteramtskasse trug subsidiär zu Reparaturen bei, z. B. 1630 durch Lieferung von Bauholz zur Erneuerung des Langschiffes. Zwei Jahre darauf wurden zur Zeit des zirndorfer Lagers durch kaiserliche Truppen vier Höfe, darunter das nürnbergische Wirthshaus, niedergebrannt, auch die Kapelle. Diese wurde nicht wieder aufgebaut; gleichwohl wird an ihrem Standorte alljährlich ein Gottesdienst gehalten. Von den sechs nicht abgebrannten Höfen standen Jahre lang vier unbewohnt und verödet. Die zwei übrigen wurden während des ganzen Krieges bewohnt, der eine von Lor. Oswald. Dieser betrieb, da das Wirthshaus in Asche lag, während des Krieges Wirthschaft und bat, diese auch ferner betreiben zu dürfen. Die Beamten in Heilsbronn unterstützten sein Gesuch und bezeugten i. J. 1650: „Oswald hat von der Zeit des Lagers bei Nürnberg an bis jetzt, so gut er gekonnt, Wirthschaft getrieben, beherbergt, Pferde gestellt, auch wenn sonst auf der nürnbergischen Strasse fast kein Mensch beim Haus gewesen, sich gleichwohl daheim befunden und den Reisenden allen guten Willen erwiesen. Die Wirthe in Bürglein, Bonhof und Heilsbronn machen gegen sein Vorhaben keine Einwendung.“ Zehn Jahre nach dem Kriege gelang es endlich, von den der Herrschaft heimgefallenen verödeten Höfen einen an den Mann zu bringen. Der Käufer erhielt 95 Mrgn. Äcker, 9 Tgw. Wiesen und 10 Mgn. Waldung für 30 Gulden.


25. Großhaslach.

In den dahin gepfarrten Orten Ketteldorf und Bruckberg erwarb schon der erste Abt Rapoto Güter, im Kirchdorfe Großhaslach selbst das Pfarrpatronat, ein Geschenk a domina Adelheide Horburgensi, d. h. von Harburg; denn Frau Adelheid war zuverlässig eine Gräfin von Oettingen. Wir werden nachher sehen, daß die Grafen von Oettingen, zugleich mit den Herren von Vestenberg und Bruckberg, in Großhaslach sehr begütert waren und auch ein Kastrum daselbst besaßen. Die Schenkungsurkunde der Gräfin ist nicht mehr vorhanden, wohl aber eine andere das Patronat betreffende Urkunde von 1144, aus welcher

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 204. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/206&oldid=- (Version vom 1.8.2018)