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Die Herren von Pfefferbalk[1], von welchen nicht nur der Geichsenhof, sondern noch mehrere Güter an das Kloster kamen, wohnten in dem Pfarrdorfe Bertholdsdorf, wo ihr Schloß ohne Zweifel an der Stelle des jetzigen Pfarrhauses stand. Sie waren Vasallen der Burggrafen von Nürnberg, verkehrten daher oft mit Heilsbronn und hatten dort ihre Familiengrabstätte. Ihr Name kommt in den Mönchsrechnungen oft vor bei der Verrechnung von Kosten, welche sie der Klosterkasse verursachten; gewöhnlich fehlt aber dabei die Angabe ihrer Taufnamen. So heißt es beim Bursarius i. J. 1366: pro expensis Pfefferbalg etc., und i. J. 1370: famulo Burggravii (Friedrich V.) Pfefferbalg 84 dl. Neben ihrer Familiengrabstätte in der Ritterkapelle hing eine nicht mehr vorhandene oblonge Tafel mit Inschrift und Familienwappen. Letzteres zeigt einen Schild, welcher durch vier diagonale, schwarz, gelb, roth und weiße Bänder oder Balken ganz ausgefüllt ist. Darunter die Schrift: Genus nobilium dictorum Pfefferbelg, qui hic infra habent sepulturam suam. Das Geschlecht erlosch, nachdem es seine Güter großentheils an das Kloster verkauft hatte. 1336 verkauften die Gebrüder Konrad und Burkhard Pfefferbalg an das Kloster den Zehnten von Watzendorf (s. unten), drei Jahre darauf Güter in Defersdorf bei Roßstall, laut „Eigenbrief über etliche Güter zu Teverßdorf, die Graf Gottfried von Hohenlohe den Pfefferpelgen geeignet hat, und Kaufbrief, darin Conrad und Burkhard solche Güter dem Kloster für eigen verkauft.“ Von den genannten Brüdern starb Burkhard zuerst. Der überlebende, Konrad, fuhr fort, Güter in Triebendorf und anderwärts zu verkaufen. In einem Kaufbriefe aus der Zeit des 19. Abts Arnold hieß es: „Ich Conrad Pfefferbalk, gesessen zu Pertholtzdorf, bekenne, daß ich verkauft habe dem bescheidenen Mann Walther Daum, gesessen zu Suddersdorf, das Holz und den Boden, das heißt der Urlazz, zwischen Suddersdorf und Mosbach, um 114 Pfund Heller. 1373.“ Ein anderer Brief lautete: „Ich


  1. Vgl. Stillfried S. 201.
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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 198. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/200&oldid=- (Version vom 1.8.2018)