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und eine Wiese zu Ammerndorf für 550 fl. an den 23. Abt Wegel. Der Kaufbrief wurde von Sigmund von Eglofstein, Ritter und Schultheiß zu Nürnberg und seinen Schöffen ausgefertigt. Der Abt ließ den Brief in Onolzbach vom Lehensherrn der Güter, Kurfürst Albrecht Achilles, durch einen Eigenbrief bestätigen. Nach diesen Acquisitionen war nun in Ammerndorf alles heilsbronnisch, zwei Anwesen ausgenommen. Der 24. Abt Haunolt bat 1497 in einem lateinischen Briefe den Bischof Lorenz von Würzburg um Genehmigung eines Stellentausches zwischen dem Pfarrer Konrad Schenkel in Ammerndorf und einem Vikar des Stifts Spalt.

Zur Zeit des Reformationsanfangs regierte der 26. Abt Wenk, wie oben berichtet, ein Gegner der Reformation und daher nicht geneigt, einem lutherischgesinnten Geistlichen die Pfarrstelle in Ammerndorf zu verleihen. Im September 1527 schloß er in Onolzbach einen Vertrag über die hohe und niedere Jurisdiktion in Ammerndorf mit den beiden Markgrafen, d. h. mit den Räthen derselben; denn Kasimir war bereits in den Krieg gezogen, aus dem er als Leiche zurückkehrte, und Georg weilte außer Landes. Dem Vertrag zufolge sollte die hohe Obrigkeit den Markgrafen, die niedere dem Abt zustehen, ausgenommen Markt- und Kirchweihtage, an welchen auch die niedere Obrigkeit den Markgrafen zustehen sollte. Über die Zustände in Ammerndorf im Reformationsjahrhundert siehe oben Absch. VI, 5. Der letzte dortige Pfarrer in diesem Jahrhundert war Kon. Mair, welcher 1604 starb, „nachdem er durch sein Weib in alles Verderben gerathen war“. Ihm folgte Magister Joh. Ziegler, zuverlässig kein Antiquitätensammler, da er 1613 an den Titularabt Meelführer in Heilsbronn schrieb: „Hierbei überschicke ich das alte Pergament aus unserer Kirche, 27 Pfund an Gewicht, massen Ew. Ehrwürden und Herr Verwalter es zu Nutz der Kirche zu verkaufen bewilligt haben. Im kleinsten Buch sind etliche Bund ausgeschnitten. Die papierenen Bücher in Folio sollten auch zu Geld gemacht werden. Der Buchbinder in Schwobach kauft ein Pfund Pergament zu sechs Batzen, auch einen halben Gulden, nachdem es groß oder stark ist.“

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/148&oldid=- (Version vom 1.8.2018)