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Querbalken mit 3 Pflugscharren und oberhalb diesen 2 ausgespannte Flügel, wieder jeden mit 3 Pflugscharren, vorstellen. Im Jahre 15[##] nach dem Tode des dortigen Dechants, Jakob Fäustlings, bekam er einstimmig das Dechanat in der Nikolaikollegiate allda zur Pfarrey und 1588 auch noch die Beichtvatersstelle im Nonnenkloster Marienburg dazu. Wie verdient er sich um dieses Kloster gemacht habe, wurde unter dieser Rubrik gemeldet. 1601 erkrankte er in Marienburg, setzte die dortigen Nonnen zu Erben seines Vermögens ein und starb im 66 Jahre seines Alters. Er ließ einige Predigten 1578 und 1580 drucken.

Sein jüngerer leiblicher Bruder, Sixt, war auch Kanoniker bey der nämlichen Kollegiate in Spalt und schrieb 1583 die „erschröckliche Geschichte, welche sich mit Apolonia Hannsen Geißlbrechts Burgers zu Spalt inn dem Eichstätter Bistumb hausfrawen, so den 20 Octobris Anno 82 von dem bösen Feind gar hart besessen, vnnd doch den 24 gedachts Monats widerumb entledigt worden ist. 4. Ingolstadt, bey Wolfgang Eder, 1584.“

Es war auch in Spalt Franz Steinhart gebohren. Er wurde Jesuit, 1706 Professor der Logik auf der Akademie zu Ingolstadt und 1731 Rector Colegii in Eichstätt, wo er auf das Leben des seligen Gundeckars XVIII, Bischoffs von Eichstätt, sammelte, und viel davon schrieb. Auch gab er die heilige Geschichte älterer Zeiten 1728 in einem Auszuge heraus.

Ferner ist Spalt die Vaterstadt des geistlichen Raths und [368] Kanonikers im neuen Pfarrstifte zu Eichstätt, Heinrich Guldens. Sein Vater, Kastner allda, erzeugte ihn 1729. Wie dieser als Hofkammerrath und Hofkastner nach Eichstätt gekommen, zeichnete sich Heinrich Gulden unter den dortigen Studenten sowohl in den Studien, als in der Musik aus. Als er 15 Jahre alt war, trug ihm in seines Vaters Hofe zu Landertshofen Fürst Pikolomini, der allda im Quartier lag, eine österreichische Fahne an, die er aber nicht annahm, dafür aber den Jesuitenorden wählte. Er wurde Professor der Theologie zu Freyburg und legte sich vorzüglich auf Philosophie und Mathesis. Bey Aufhebung des Ordens 1773 war er Consultor, Conserentiarum Praeses und Professor Casuum in Rothweil und kam von dort als Professor der Moraltheologie nach Eichstätt. Die gelehrte Jablonische Gesellschaft in Sachsen hat ihm über die Preisfrage von der Theorie der Schrauben den Preis zuerkannt und eine goldene mit des Stifters Bildniß gezierte Denkmünze von 40 Dukaten überschickt. Durch eine Abhandlung von den Eigenschaften des Quecksilbers erhielt er von der Münchner Akademie eine silberne Münze und das Diplom als Mitglied, zugleich auch das Indigenat von Bayern, welches er haben mußte, um die ihm vom Domprobst und Weybischoffe, Freyherrn von Kageneck, verliehene Pfarre Mönning in der obern Pfalz beziehen zu können. Diese vertauschte er 1783 mit jener in Seligenporten. Zwey Jahre darauf wurde er Kanoniker im neuen Pfarrstifte zu Eichstätt und geistlicher Titularrath.

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: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1802, Seite Band 5, Spalten 367-368. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geographisches_Lexikon_von_Franken_Band_5_186.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)