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zu Fuß und 500 zu Pferd, in das Rothenburgische Gebiet zog und die Ortschaften 1) Oberstetten, 2) Wildenthierbach, 3) Leutzendorf, 4) Wettringen, 5) Gailnau, 6) Lohr, 7) Gammesfeld und 8) Buch bey Hausen und andere rein ausplünderte, ja von diesen Ortschaften 2) und 8) niederbrannten; sie wagten sogar einen Angriff auf die Stadt und beschoßen solche von der Abendseite her, doch ohne Erfolg. Um sich diese Landesverwüster vom Hals zu schaffen, verstärkte man sich von Rothenburg aus mit 60 Mann vom schwäbischen Bunde, die man in Sold genommen und mit 200 Nürnberger Soldaten, mittelst welchen Thüngen zwar zum Abzug gezwungen worden ist, der aber auch wieder sehr tragisch war; denn er brannte noch bey demselben am Pfingstabend 1526 die Orte Vorbach, Dürrnhof, Leutzenbronn, Heilkenbronn, Hemmedorf, Böhmweiler, Schmerbach mit der Kirche und Rimbach mit dem Landthurme ab. Am Abend Praxedis fiel Georg vom Reihn, der auch zu dem Komplott gehörte, in die Landwehr, plünderte mit 40 Reutern Lindlein und Nortenberg und brannte beyde Orte nieder; durch herbeygeeilte Gegenwehr von der Stadt verhinderte man es, daß nicht auch Neuses dieses Schicksal hatte. Endlich wurde die Sache zu Speyer Mittwoch nach Bartholomäi 1526 vertragen, ohne daß Rothenburg Entschädigung erhalten hat.

Schweinshaupten, an der Baunach, evangelisch-lutherisches großes Pfarrdorf mit einem neuen Schlosse im Kanton Baunach. Unten am Dorfe geht eine Brücke [264] über die Baunach. Ist das Wasser gar groß, so kommt man durch einen langen Fußsteig von Dielen darüber. Der Ort gehört der Familie von Fuchs zu Burgpreppach. Er hat bey 51 Wohnungen, worunter 9 Judenhäuser sind. Die Felder sind mittelmäßig, die Wiesen vortreflich.

Schweinsmühl, einzelne Mühle, in Bambergischer Zent des Amtes Weischenfeld gelegen, ist ein Leuchtenberger Lehen.

Schweinsucht, (die) auch Schweinsbuck genannt, ein mit Holz bewachsener Berg im Eichstättischen Amte und Forste Kipfenberg, vom Markte gleiches Nahmens eine Viertelstunde südlich entlegen, stößt sie nördlich zwischen dem Premenbaum und der Salvatorkapelle, wo dessen Hänge die Baderleite genannt wird, an den Kipfenberger Schloßberg. Gegen Westen ist sie von dem Michaelsberg durch das Birkthal getrennt. Gegen Süden ist der sogenannte Saufang und gegen Osten die Riedelshofer Hänge.

Schweinthal, (das) Thal im Eichstättischen Amte der Landvogtey und zum Archenbrunner Wald gehörig, zieht sich durch den Eichstätter Stadtforst vom sogenannten Flüßlein oder dem Ende der Moritzbrunner Felder am Wege nach Eichstätt, von Osten nördlich gegen Westen, an dem Wermuthsbühel und Schneckenberg vorbey auf die Lenzwiese zu, wo dieses, das enge und das Wersterthal zusammenkommen. Zwischen dem Wermuthsbühel und Schneckenberg aber heißt ein Arm desselben Walkerthal, welches von Südwest gegen Nordost auslauft.

Empfohlene Zitierweise:
: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1802, Seite Band 5, Spalte 263-264. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geographisches_Lexikon_von_Franken_Band_5_134.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)