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die Pflichten der Ausbesserung bey diesen Gesängen eben so wenig vergessen habe, als bey meinen übrigen Gedichten. Dieß Zeugniß, wenn ich mirs nicht selbst geben darf, können mir doch meine Freunde geben. Kommen in diesen Liedern hin und wieder ähnliche Ausdrücke und einerley biblische Stellen vor: so rechtfertiget entweder der Innhalt diese Freyheit, oder der Gedanke, daß Ein Lied für sich ein Ganzes ist, das man in einer Sammlung, als von den andern abgesondert, betrachten muß. Bey den meisten dieser Lieder habe ich auf Kirchenmelodien zurückgesehen, von denen ich zu Ende des Werkes ein Verzeichniß angehangen; und wie die Declamation des Redners seiner Rede das Leben giebt, so giebt oft die Melodie erst dem Liede seine ganze Kraft. Vieles wird durch den Gesang eindringender und sanfter, als es im Lesen

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Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder. in der Weidmannischen Handlung, Leipzig 1757, Seite XIX. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geistliche_Oden_und_Lieder-Gellert.djvu/19&oldid=- (Version vom 31.7.2018)