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     Zwar ist um Trost dir itzo bange;
Denn alle Züchtigung, so lange
Sie da ist, scheint uns hart.

70
Doch nachmals wird sie friedsam geben

Frucht der Gerechtigkeit und Leben
Dem, der durch sie geübet ward.

     Fahr fort zu beten und zu wachen.
Gott ist noch mächtig in den Schwachen,

75
Ist Güte für und für.

Laß dir an seiner Gnade gnügen.
Sein Wort ist wahr, und kann nicht trügen:
Ich stärke dich, ich helfe dir!

     Auf, fasse dich in deinen Nöthen!

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Sprich: Wollte mich der Herr auch tödten:

So harr ich dennoch sein.
Mir bleibt das Erbtheil der Erlösten;
Und will mich Gott nicht eher trösten,
Wird er mich doch im Tod erfreun.

Empfohlene Zitierweise:
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder. Weidmannische Handlung, Leipzig 1757, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geistliche_Oden_und_Lieder-Gellert.djvu/170&oldid=- (Version vom 1.8.2018)