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Jahren waren. Wer diese verdrängt, um nur neuere dafür unterzuschieben, der ist gegen unsre Väter undankbar und gegen die Erbauung, welche sie schaffen, unempfindlich. Viele alte Lieder sind auch nur stellenweise verwerflich; und es wäre zu wünschen, daß die Verbesserung derselben weniger Schwierigkeiten ausgesetzet seyn möchte. Ich glaube nicht, um nur ein Beyspiel anzuführen, daß unsre Väter durch die Stelle des Abendliedes:

Oeffne deiner Güte Fenster,
Sende deine Wach herab;
Daß die schwarzen Nachtgespenster etc.

sind beleidigt worden; aber ich glaube, daß sie in unsern Tagen beleidigt. Das Platte in der geistlichen Poesie ist weder die Schuld unsrer Sprache, noch der Andacht. Luther hat in seinen herrlichen

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Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder. in der Weidmannischen Handlung, Leipzig 1757, Seite XI. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geistliche_Oden_und_Lieder-Gellert.djvu/11&oldid=- (Version vom 31.7.2018)