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mitkommen, u. glaubst doch nicht, daß der liebe Heiland für deine Sünden gestorben ist! Du gehörst hierzu noch nicht. Das fuhr mir durchs Herz, u. ich ging in einen Winkel, weinte u. bat den Heiland, Er möchte mir doch die Gnade schenken, zu glauben, daß Er auch für mich gestorben; u. hielt so 3 Tage u. Nächte mit weinen u. beten an; denn nun fühlte ich es ganz, daß ich auch eine arme Sünderin war, u. Vergebung meiner Sünden brauchte. Ich ließ auch nicht nach mit Bitten, bis ich die Versicherung u. den Trost ins Herz bekam, daß Er mir alle meine Sünden vergeben.

Anno 1741 kam ich mit der Mädchen-Anstalt nach Herrnhaag; u. gelangte am 3. Sept. dieses Jahres zum erstmaligen Genuß des heiligen Abendmahls. Ob ich gleich dasselbe Krankheit wegen auf der Krankenstube genießen mußte, wird mir doch das, was ich dabey gefühlt,

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen I-IV 1788,5. , Herrnhut 1788, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.250_Gemein-Nachrichten_1788,5.pdf/30&oldid=- (Version vom 30.12.2024)