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Ich schmachte dem Leibe nach im Ofen des Elends nach meinem Erbarmer. Das Gefühl meiner großen Armuth will mir oft das Herz zerquetschen, aber der Trost des gecreuzigten Heilands richtet mich immer wieder auf; mit den Trostvollen Worten: Ich will dich erquicken! Ich darf auch mit tiefster Beugung u. zitternder Freude sagen: Alle meine Feinde sind verschwunden, denn ich habe Jesum funden; ich bin ein seliges Kind, gereinigt[WS 1] u. geheiligt durch das unschäzbare Blut des allerliebsten Immanuels. Bald werde ich Jesum Leibhaftig sehen, den meine Seele so zärtlich liebt, u. den ich so gerne noch tausendmal mehr lieben; auch in meinem schweren Leiden mit noch mehrern Geduld, Gehorsam u. Treue verehren möchte. Dieses helfen Sie mir erbitten.

Hoffentlich ist dieses Jahr das lezte hier und mein ewiges Jubel Jahr. Ach wie wirds so wohl thun an Seinen Wunden, von meinen jezigen Kampf u. Leidens-Stunden sanft aus zuruhn. Wenn meine äußerst geschwächte Hütte, die dem Tode reif ist, mir es zuläßt, hieran mit Ernst zu dencken, so vergeht mir Furcht, u. Angst u. alles, u. ich

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: gereigt
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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 816. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/820&oldid=- (Version vom 25.7.2024)