Seite:GN.A.171 Gemein-Nachrichten 1774,3.pdf/82

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

nur ein mal des Tages zu eßen. Man kan sich kaum vorstellen was wir ausstunden. Wir hatten weder Tag noch Nacht Ruhe, wenn die Kälte in der Nacht etwas nachließ, so plagten uns die Läuse, wenn wir unser Eßen kochten, welches im Gang unter den Hunden geschehen mußte, so war der Rauch den das Feuer u. Schnee machte u. die Kälte dabey fast unausstehlich. Wenn wir aßen, so musten wir von den umstehenden Eskimos unangenehme Urtheile hören, ja wenn wir auf die Seite giengen, so waren wir mit einer Menge hungriger Hunde umgeben u. hatten Mühe sie mit dem Stock abzuhalten. Heute fuhren 3 Schlitten zurück, um für ihre verhungerte Familien etwas zuerwerben. Mit einem derselben schrieben wir nach Nain. Ein Schlitten fuhr nach dem Wallfisch u. brachte um 3 Uhr die angenehme Nachricht, daß das Eis u. der Fisch noch da lägen. Er brachte auch etwas Speck u. Fleisch mit, alles hüpfte vor Freuden, sie aßen sehr begierig u. dann wurde mit ihnen geredet u. gesungen. D. 22tn gieng alles zum Wallfisch, den wir nach 3 Stunden meist

Empfohlene Zitierweise:
: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 78. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/82&oldid=- (Version vom 21.11.2023)