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niemals von Herzen geglaubt hatte. Ich erkannte aber auch, daß es schlechterdings unmöglich ist, aus eignen Kräften an den Heiland zu glauben. Meine Aengstlichkeit verwandelte sich in Ruhe; ich fing an Gott zu dancken; daß Er mir die so tief verborgene Sünde des Unglaubens offenbarte. Dabey dachte ich: Mein Unglaube wird Gottes Wahrheit nimmermehr umstoßen; Es wird doch Wahrheit bleiben, daß der im Fleisch geoffenbarte Gott mich u. alle Menschen erlößet hat; ob ich gleich dieses unermeßliche Wunder noch nicht glauben kann. Ich hofte gewiß: daß Er mir die Gnade schencken würde, es zu glauben, u. dadurch würde ich mit Freude u. Friede erfüllt werden. Was mich am meisten in diesen tröstlichen Gedancken bestärckte: das war das neu aufgehende Licht der Brüder-Gemeine, welche mir damals als ein außerordentliches Wunder Gottes bekannt wurde.

Eine Gesellschaft von Menschen zu sehen, die im Glauben des Sohnes Gottes lebten, war für mich eine unaussprechliche Freude.

Ich kam mit vielen Brüdern der Gemeine in

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 789. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/793&oldid=- (Version vom 15.7.2024)