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war bey dieser großen Sacramentlichen Handlung; da ich bey dem Genuß des Leibes und Blutes Christi zum Prediger des Evangelii[WS 1] geweyht worden. Ich hatte ein Kindliches Herz vom lieben Heiland geschenckt bekommen, das mit sich wollte machen laßen, was Er für gut befände. Blos aus Gehorsam gegen die Göttliche Führung stellte ich mich zu einem Amte dar, bey welchem ich dazumal für mein Herz noch fast kein durchkommen sahe. Wenn ich daran dachte, daß ich meines Heilands Menschwerdung u. Erlösungs-Tod predigen: u. eine Gnaden-Posaune seyn sollte: So wallete mein Herz für Freuden; denn ich wußte mir nichts schönres auf Erden als den Tod des HErrn zu verkündigen, in welchem ich mein Leben u. meine Seligkeit gefunden hatte.

So bald ich aber daran dachte: daß ich einer großen Menge Menschen, die von dem Leben das aus Gott ist, entfremdet sind, u. nach dem Laufe dieser Welt in Sünden u. Eitelkeiten dahin gehen, ihr Beicht-Vater werden; ihre Gottesdienste in meine Besorgung nehmen, u. alle dazu

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Evanglii
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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 786. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/790&oldid=- (Version vom 15.7.2024)