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fast mit Händen greifen kann.

Ein Prediger sagte: So viel schlechte Bücher ich schon gesehen habe, so habe ich doch noch über keines so wehmüthig zum Heiland gebetet, u. so manche schlaflose Nächte darüber gehabt, als über dieses; weil es so verführerisch ist, daß es jungen Leuten wie Honig u. Zucker seyn muß. Daß dieses Buch die künftigen Teologen bilden wird, ist ein sehr betrübter Prospect[WS 1].

Nachdem man noch einiger solcher Schriften erwehnt hatte, wurde dabey erinnert; in Ansehung aller solcher Bücher, welche die Biebel zu verdrehen suchten, wäre es das beste: wenn man thäte, als wenn man sie weder sähe noch höre, u. immer seinen Gang fort ginge, wie ein kluger General, der, wenn ihm die Kanonen-Kugeln zu beiden seiten vorbey rauschen, thut, als wenn er gar nicht schießen hörte. Sodann kam man auf die Gemeine u. auf die Urtheile, welche über dieselbe u. ihren bisherigen Gang von der Welt gefällt werden. Es wurde angeführt: daß sehr viele Leute hierinnen ein anders Licht bekommen,[WS 2]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. i. S. v. Aussicht, Vorstellung
  2. Vorlage: Wiederholung bekommen auf der Folgeseite
Empfohlene Zitierweise:
: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 784. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/788&oldid=- (Version vom 15.7.2024)