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III.) Auszug aus dem Berichte der Brüder in Cairo vom 5ten Oct. 1773. bis zum 11. ten Febr. 1774.

D. 5ten Oct. besuchte mehr erwehnter Abuna abermals den Bruder Hocker, welcher auf sein Begehren die 9. te Berlinsche Rede ganz mit ihm durchging, wobey der Abuna an manchen Stellen zeigte, wie der Sinn im Arabischen beßer aus gedrückt werden konnte. Bey den lezten Worten dieser Rede – Wer aber sagen kan: ich lebe u. nun nicht ich p. der geht über alle Schwierigkeiten hinüber, u. wird ihrer kaum inne, denn er ist erlöset von allen Sünden; – sagte er seufzend: Ach wer so wäre! Bruder Hocker erwiederte: hat Paulus der gewiß ein großer Sünder war so sagen können, warum wir nicht auch? Nur muß es nicht beym Wünschen bleiben: sondern man geht hübsch zum Heiland, u. bittet auf den Knien darum, solange bis man es erhält. Denn wer da bittet der emphähet, wenn es nur wahrer Ernst ist. In diesen Tagen kam ein Türcke, welcher einer von des Bruder Antes besten Kunden ist, zu ihm u. konnte seine Freude nicht genug bezeigen, daß er noch hier sey, denn man hatte ihm gesagt er wäre in sein Land gereiset. Er sagte

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 761. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/765&oldid=- (Version vom 14.7.2024)