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gewesen, habe daselbst das schönste u. gröste Haus gesehen, u. eine sehr angenehme Music gehört; aber ein Mann der an der Thüre stand, habt sie nicht hinein gelaßen, sondern gefragt, was sie hier wolle? sie habe geantwortet: ich suche meinen Pickaniny /: so nennen die Neger ihre Kinder :/ u. muß da hinein, denn sie glaube, der Heiland sey da mit ihrem Kinde. Sie wäre hierauf eingelaßen worden, u. hätte viele Leute in langen weißen Kleidern gesehen, sie hätte sie alle gekannt, nur der Heiland hätte das besondere gehabt, daß Er ganz blutig aber doch sehr schön gewesen, u. etwas rothes um sich gehabt hätte. Ich wuste, sagte sie, daß es der Heiland war. Sein Blick war unbeschreiblich schöne. Darauf hätte Er sie freundlich gefragt, was sie hier wolle; sie habe geantwortet: Meister! ich möchte gern mein todtes Kind sehen; Er sagte: jezt kanst du es nicht sehen; sondern gehe zu deinem Meister zurück, ich kenne ihn, u. er kennt Mich. Sie habe aber nicht gern zurücke gewollt; aber doch keine Erlaubniß erlangt, da zu bleiben. Der Heiland wäre darauf in eine andre Kammer gegangen,

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 750. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/754&oldid=- (Version vom 13.7.2024)