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das Schiff u. wolte mehr vom Heiland hören, Darnach hat er sein Zelt auf unserm Lande aufgeschlagen, um täglich davon zu hören u. vergangenen Winter ist er etliche mal zum Besuch hier gewesen, ja er ist 2 Meilen weit her auf dem Eise gekomen, um vom Heiland zu hören. Auch hatte er vorigen Sommer in seinem Zelt etliche Wochen hier gestanden, kam auch von der Renthier-Jagd wieder hieher u. im Nov. fuhr er ganz gesund mit den übrigen Eskimos nach ihren Wohnungen. Im Dec. aber wurde er kranck, da weder die Eskimos zu uns, noch wir zu ihnen kommen konten. Da Bruder Schneider bey ihnen zum Besuch war, erzehlte ihm die Wittwe des Anauke von ihres Mannes Ende u. daßelbe sagte sie auch mir, bey ihrem jezigen 3 tägigen Aufenthalt allhier. Ich fragte sie dann: Wo denckst du, daß deines Mannes Seele hingefahren ist? Die Wittwe sagte: zum Heiland! Wolte er nicht daß Seine Seele bey dir u. deinen Kindern bleiben solte? Die Wittwe: Nein, er wolte seine Seele solte zum Heiland. – So hat dein Mann seine Seele u. sein Herz dem Heiland hingegeben? die Witwe: Ja, u. ich auch. – „Hast du auch dein Herz dem Heiland hingegeben?“ Die Wittwe sagte mit Thränen! Ja, O Jesu da

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 62. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/66&oldid=- (Version vom 21.11.2023)