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welches sonderlich ihrer Mutter vielen Kummer verursachte. Dieselbe nahm auch öfters Gelegenheit, gar beweglich u. rührend mit dieser ihrer Tochter zu sprechen; es fruchtete aber nichts, bis sie selbst von ihrer Unart überzeugt wurde, da sie dan ihre Eltern gar sünderhaft u. demüthig um Vergebung bat. Der Heimgang ihrer lieben Mutter im Jahr 1765 nach welchem sie ins Chorhaus der ledigen Schwestern zog, machte ihr einen tiefen Eindruck u. sie bezeugte oft mit Thränen, wie sie Reue u. Leyd trage, daß sie derselben nicht mehr zur Freude u. zum Vergnügen gewesen sey. Man nahm überhaupt die Gnaden-Arbeit des heiligen Geistes an ihrem Herzen wahr, sie zur armen Sünderin zu machen. Am 16tn Nov. deßelben Jahrs gelangte sie zum heiligen Abendmahl. 1767 ward sie in das ledige Schwestern Chor aufgenommen. Sie suchte angelegentlich der Eigenheiten los zu werden, die ihr selbst u. andern beschwerlich waren. Ihr innerer Gang, war noch sehr Abwechselnd. Sie hatte zwar manche Gnadenbesuche vom Heiland u. ihr Herz

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 625. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/629&oldid=- (Version vom 6.8.2024)