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bey einiger Aeusserung des Eigenwillens ihm das Exempel des Heilandes vorhielt, sich so gleich in alles, was man von ihm verlangte, willig ergab. Als ein Bruder seinen Eltern von seinem heimgegangenen Kinde erzehlte, daß es den Vers: O’ mein trauter Herre, gib mir nur was du verdient p. so gern gesungen hätte; so faßte dieses damals 2jährige Kind, welches für sich zu spielen schien, diese Worte so genau, daß es von der Zeit an, immer diesen Vers am liebsten gesungen hat. 1768 kam er in die Orts-Knäbgen-Anstalt nach Herrnhuth, wo er bald ein gewohnte,. Man bemerckte auch an ihm, daß sein Herz einen wahren Eindruck vom Heiland hatte u. daß er ihn zärtlich liebte. Im April 1773 zog er, mit noch 4 Knäbgen, in die Knäbgen Anstalt, nach Nieskÿ. Er ging daselbst seinen Gang in der Stille fort, man ward gewahr, daß er ein weiches u. von Jesu Marter durch drungenes Herz hatte, darüber drückte er sich oft in den schönsten Versen aus u. überhaupt war ihm das Singen ein besonders Vergnügen. Wenn den Kindern in ihren Versamlungen u. sonst zu

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 621. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/625&oldid=- (Version vom 6.8.2024)