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man eine tägliche Abnahme ihrer Leibes-Kräfte. – Im Jun. 1772 hatte sie eine harte Kranckheit zu überstehen, wobey sie so wohl selbst, als jederman ihr Ende vermuthete. Sie erholte sich aber wieder; jedoch bezeugte sie, von da an beständig, daß ihr Aufenthalt in diesem Leben, ihrem Wunsch u. Sehnen nach, nur noch kurz seyn werde. Ihre lezte Zeit verbrachte sie in der Betrachtung des Leidens u. Todes Jesu selig u. vergnügt. Ihre lieben Kinder waren ein Haupt-Anliegen ihres täglichen Gebets vor dem Heiland, u. sie wünschte sehnlich, daß sie sich dereinst, mit ihnen allen, vor dem Throne des Lammes, in der Zahl der Erlösten freuen, u. dem Heiland, für die unbeschreibliche Gnade u. Barmherzigkeit, ewiglich dancken könne, die Er so, wie an ihr, auch an ihrer Familie beweisen wolle. Sie danckte dem Heiland oft mit Thränen für ihre Gnadenwahl, in gläubiger Zuversicht, daß Er dieselbe seliglich, nach Seinen Frieds-Gedancken, an ihr vollenden werde.

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 618. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/622&oldid=- (Version vom 4.8.2024)