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Quecksilber d. 7tn Abends u. d. 8tn früh 74 Grad unter dem Eispunct stand. In der freyen Luft gefror der Brantewein fast wie Waßer u. rectificirter Wein-Geist wurde wie ein Oel. An lezterem Tage kam der unterm 6tn erwehnte Mann auf einige Stunden zum Besuch, mit ihm war eine von seinen 3 Frauen, sein Kind u. sein Bruder. Bruder Drachard redete mit ihnen vom Heiland, sie haben aber noch wenig Lust davon zu hören. D. 10tn gegen Abend wurde es etwas gelinder u. fieng an zu schneyen. Ein Mann nebst seiner Frau u. 2jährigem Kinde, 2 Wittwen u. 2 Knaben von Niutak kamen zum Besuch. Der eine Knabe u. die eine Wittwe wolten nach einigen Stunden wieder nach Hause fahren, kehrten aber bald wieder um, aus Furcht den Weg zu verfehlen in dem Schnee-Gestöber. Sie schliefen alle die Nacht auf unserm Säälgen. D. 11tn früh fuhren der Knabe u. die Wittwe wieder fort, um den Schlitten dem Eigenthümer zu bringen, der ihn selbst brauchen wolte. Die übrigen blieben noch hier. Die Wittwen u. der Knabe kamen auch Nachmittag unvermuthet

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/62&oldid=- (Version vom 21.11.2023)