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eine deutliche Veränderung seines bisherigen Herzens-Ganges. Am Abend deßelben Tages, ging er in seiner Eltern Hause, in tiefem Nachdencken in der Stube herum, kniete endlich nieder u. vergoß häufige Thränen. Darauf kam er zu seinen Eltern u. klagte, daß er fühle, wie wenig er bis her den Heiland geliebet u. viel mehr ihn oft recht sehr betrübet habe u. daß er in diesem Zustande, da er den Heiland. nicht kenne u. nicht Vergebung seiner Sünden habe, verloren sey. Dabey bediente er sich solcher Ausdrücke, die man von einem 7 jährigen Kinde nicht vermuthete, die aber deutlich zu erkennen gaben, daß Er um die Gnade des Heilands von Herzen verlegen war. Seine Eltern wiesen ihn zum Sünderfreund der gewiß sein armes Herz so schlecht es sey, doch nicht verschmähen werde. Er redete dann nochmals unter vielen Thränen, mit dem lieben Heiland aus, kam hernach wieder zu seinen Eltern u. sagte: Nun fühle ich die Vergebung des Heilandes in meinem Herzen, ich habe

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 598. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/602&oldid=- (Version vom 29.7.2024)