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ganz u. gar. – Nachmittags waren zuerst die Versamlungen für die Unaufgenommenen, in welchen sie erinnert wurden, daß abermal ein Jahr verfloßen wäre, in welchem der Heiland Seinen Zweck noch nicht mit ihnen erreicht habe, sie möchten Ihm also von diesem Tage an, ihre Herzen nicht länger vorenthalten, sondern lieber heute völlig hingeben. Die Beschreibungen dieses Tages stimmen in ihren Berichten alle darinn überein, daß sie einen ganz besondern Gnaden-Besuch des lieben Heilands genoßen haben, der viel seliger gefühlt worden, als sie vermögend wären Worte davon zu machen. D. 3tn gieng die ledige Schwester Gibbaias Thrine selig heim. Sie war die mehreste Zeit ihres Sterbens-Lebens kranck u. verlor vor 3 Jahren ihr Gesicht, besuchte aber dem ohngeachtet die Gemein u. Chor-Gelegenheiten. Man konte in Wahrheit von ihr sagen, daß sie keine Freude in u. an der Welt hatte. Sie wurde von dem geschloßenen Häuflein unterhalten, u. von ihrem Chor mit der nöthigen Kleidung versorgt. Ihr Herz hieng veste am lieben Heiland u. Er stillte heute ihre Sehnsucht bey Ihm zu seyn.

Die Brüder Wäiblinger u. Hagen reisten nach Lenzenhof ab. Ersterer als Hofmeister des

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 2. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/6&oldid=- (Version vom 20.11.2023)