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sein Bett in Brand, da seine Frau eben träumte, daß jemand zu ihr sagte: Wenn du so fortlebst, so kommst du gewiß in die Hölle. In dem Augenblick fühlte sie die Hitze des Feuers u. schrie noch halb schlafend: Ach! Gott, was ists böse in der Hölle. „Das gab unserm seligen Bruder einen tiefen Eindruck. Dazu kam, daß er, um eben die Zeit, fast alle das Seinige, theils durch Diebe, theils durch Motten verlor, wodurch seine Unruhe u. Angst vermehret wurde; weil er solches, als einen Beweis von Gottes Zorn über ihn, anmerckte. Das Jahr 1743 wurde ihm, durch seine eigene Gerechtigkeit, zu einer besonders schweren Zeit. Bald wolte er mit Gewalt sich selbst fromm machen, bald wolte er sich todt hungern, um sich selbst für seine Sünden zu strafen. So ging er eine Weile ganz verzweifelt herum, u. niemand konte ihn ohne Mitleiden ansehen. Es wurde auch nicht anders mit ihm, bis er von den Brüdern wieder auf gesucht ward, u. in eine ihrer Versamlungen kam, die eben unser lieber Bruder Joseph hielt, deßen Zeugniß von Jesu vollgültigem Verdienst

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 575. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/579&oldid=- (Version vom 26.7.2024)