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So kommt doch ein verlaufenes Schaaf nach dem andern wieder zu uns, u. es ist uns jedesmal, als wenn der verlorne Groschen wieder gefunden würde. Auch erzehlte uns eine Wittwe, daß ihr Mann Laban, selig im Vertrauen auf den Heiland verschieden sey. Er hat seine Frau getröstet u. zu ihr gesagt: Wenn ich zum Heiland gegangen bin, so bist du wol sehr arm, weil du hernach weder Vater noch Mutter hast, aber für mich ist es das seligste, was habe ich hier auf der Welt, ich habe auch keine Lust mehr hier zu seyn, sondern ich will lieber beym Heiland seyn. Dieser Laban ist in Pilgerhuth getauft worden u. gelangte daselbst auch zum heiligen AbendMahl. Seit seinem Wegziehen von da, hat er immer an der Mebenna gewohnt, da er denn in einen schlechten Gang gekommen ist u. wenn man ihn besuchen wollte, so vermied er es auf alle Weise. Vor ein paar Jahren aber, kam ihm der Heiland aufs neue ans Herz, er lernte seinen elenden Zustand einsehen, schrie um Gnade u. Erbarmung u. der Heiland schenckte sie ihm. Er wurde denn wieder zutraulich zu uns, u. redte

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 547. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/551&oldid=- (Version vom 26.8.2024)