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wurden sogleich alle dienliche Arzney-Mittel gebraucht, allein man merckte bald, daß seine Natur dieselben nicht mehr annahm, u. daß ihn der Heiland wol zu Sich heimholen würde. Als man ihn am lezten Abend fragte: Ob er zum Heiland gehen wolle? antwortete er: ich bin fertig weiß es aber noch nicht; Seinen Willen habe ich mich ergeben; Ihm habe ich gelebt, der mich mit Seinem theuren Gottes-Blute erkauft hat. O! wie selig ist es doch, wenn ein Herz nichts anders weiß u. sucht als dem Heiland alleine zu leben, u. Ihn von ganzen Herzen zu lieben. Ach wenn doch alle Menschen ihr Heil recht zu schäzen wüsten! was es für eine unaus sprechliche Gnade u. Seligkeit ist, durch die verdienstliche Menschheit Jesu u. durch seinen blutigen Marter Tod ein versöhntes Herz zu erlangen, u. für den zu leben, der uns versöhnt hat. So redete er noch über eine halbe Stunde, von der Seligkeit die Sein Herz in den Wunden Jesu genoßen u. erfahren hätte. Er zeugte denn noch englisch u. teutsch vom Heiland als wenn er eine große Menge Zuhörer hätte, u. als endlich die Anwesenden

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 539. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/543&oldid=- (Version vom 26.8.2024)