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um, u. träumte auch davon. Einmal kam es mir vor, als wenn ich mit einem andern die Leiche des Heilands trüge, u. da sie uns unter den Händen verschwand, hörte ich eine Stimme recht vernehmlich aus rufen: Die Brüder haben überwunden! welche Worte 3mal wiederholt wurden. Ich wuste aber dazu mal noch kein Wort von der Brüder Gemeine. Als ich daher, nachdem ich zum Lutherischen Prediger berufen u. ordinirt worden, öffentlich von der Gnade zeugte, die ein armer Sünder zu Jesu Füßen erfährt, u. des wegen für einen Herrnhüther gehalten u. darüber gefragt wurde, konnte ich nicht anders sagen, als daß ich noch nie von ihnen gehört hätte.

Aber bald darauf 1742. sahe ich den Bruder Grasmann als den ersten Bruder von der Gemeine in deßen Umgang u. Unterredung mir recht Wohl ums Herz wurde, u. da lernte ich erst die Sünden aller Sünden, den Unglauben bey mir kennen, daß ich noch nicht des Heilands blutige Versöhnung an meinem Herzen erfahren hatte. Dann ging mir erst mein Grund-Verderben recht auf, u. es wurde mir sehr

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 533. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/537&oldid=- (Version vom 25.8.2024)