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beßer als andere. Diese ihre Schwermüthigkeit, begleitete sie auch in den folgenden Jahren. Als sie aber vor 4. Wochen Bettlägrig wurde, so ging bey der Gelegenheit viel in ihrem Herzen vor. Sie wurde um Gnade verlegen u. gestand selbst, daß sie sehr eigengerecht gewesen, u. die Gnade des Heilands gering geschäzt habe. Der Heiland tratt ihr in Seiner Marter-Gestalt vors Herz, daß sie sich als eine arme Sünderinn in Seinem Blute gerecht sahe, u. nahm sie am 17. ten Oct. selig zu sich, in ihrem 35tn Jahr.

4.) Die kleine Ana Rebecca Petersin war d. 28ten Merz. 1770. hier in Coppenhagen geboren. Sie war ein munteres Kind, u. hörte gern vom Heiland, daher ihr ihre Mutter ofte was von Ihm erzehlen muste. Vor einem halben Jahr sagte sie beständig, daß sie künftige Weyhnachten zum lieben Heiland gehen würde, u. als sie gefragt wurde: ob sie Eltern u. Geschwister verlaßen wollte? antwortete sie: Ja! sie sollen alle mit mir gehen. Sie wurde denn kranck, u. freute sich gleich, daß sie zum lieben Heiland gehen werde, welches auch am 21. ten Nov. geschahe, nachdem sie 3. Jahr u. 8. Monate gelebt hatte.

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 526. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/530&oldid=- (Version vom 23.8.2024)