Seite:GN.A.171 Gemein-Nachrichten 1774,3.pdf/520

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

er von dem Segen, den der Heiland unter den Heiden schafte, hörte, oder hie u. da eine neue Thüre für das Evangelium geöffnet worden. In seiner Kranckheit verlangte er, daß die Brüder bey ihm wachen sollten, da denn manche seelige Liturgie um sein Bette gehalten wurde, worein er bis weilen lieblich einstimmte, u. auch oft selbst die Verse dazu angab. Die lezten Tage der Warte-Zeit hat er meistens stille, u. in wahrem Vergnügen seines Herzens zu gebracht; so wie er überhaupt in seiner Kranckheit nicht viel geklagt, als über Schwäche u. Mattigckeit, die immermehr zu nahm, bis er am 7. ten Oct. früh um halb 4. Uhr unter einer lieblichen Liturgie des u. Bruder Pfohls Einsegnung erblaßte, u. in seines Herrn Freude einging, nachdem er die Tage seiner Wallfahrt hienieden auf 63. Jahr u. 4. Monate gebracht hatte. D. 14.tn wurde seine entseelte Hütte beerdiget. Er hatte sichs aus gebeten, daß die Brüder ihn tragen, u. seiner Leiche folgen sollten, welches auch so geschahe. Es war ein sehr großer Zulauf von Menschen, u. die Kirche wurde so voll, daß niemand mehr hinein konnte.

Empfohlene Zitierweise:
: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 516. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/520&oldid=- (Version vom 21.8.2024)