Seite:GN.A.171 Gemein-Nachrichten 1774,3.pdf/458

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

ganz anders denckt. Und in diesen Heucheleyen sind die Copten[WS 1] vor andern Meister. D. 23tn nahm ich von allen Bekannten Abschied. Mit Hanna Sayich redte ich noch besonders. Er erzehlte mir, wie ihm war, da er zum erstenmal etwas vom Heiland in seinem Herzen gefühlt u. Vergebung seiner Sünden erlangt hat. Ich ermahnte ihn, immer dabey zu bleiben, u. täglich aufs neue als ein Sünder zum Heiland zu kommen, u. nie zu glauben, daß er nun alles habe u. vollkommen sey, denn wir blieben arme Sünder bis ins Grab, u. nichts als Jesu Christi Gnade ließe uns gerecht u. selig seyn; daran sollte er sich halten. Er versprach es zu thun, u. mir war wohl dabey. Mit Abdel Melak redte ich auch, u. sagte ihm unterandern, daß mir gar nicht gefiele, daß er wie ich sähe, seinen alten Vater zu seinem Knecht brauche, der ihn bedienen müsse, u. sich vor ihm fürchten, wie ein Sclave vor seinem Herrn. Er wollte aber dis nicht zu gestehen, u. suchte sich zu rechtfertigen. Er ist ein armer, betrogener Mensch, der da glaubt, es fehle ihm an nichts, u. sucht sich jezt nur im Aeussern zu verbessern. Hätte ich ihm dazu

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Chopten
Empfohlene Zitierweise:
: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 454. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/458&oldid=- (Version vom 4.9.2024)