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ihn nur aufbringt. Er hat die Bertholsdorfer u. Berliner Reden gelesen, u. weil er nichts dawieder einwenden kan, so liset er sie gelegentlich seinen Leuten, u. empfiehlt sie ihnen als Wahrheiten, ob er gleich selbst kein Gefühl davon hat, thut aber immer dabey, als hätte er das alles lange gewußt, u. als wäre er der Mann, der sie mit dem Heiland bekannt machen wollte; denn Hochmuth u. Einbildung beherrscht ihn sehr. D. 1tn Sept. besuchte ich den Abdel Melak, redte ihm zum Herzen, u. sagte unter andern, wie gefährlich es sey, wenn jemand einmal etwas vom Heiland gefühlt habe u. sich denn für vollkommen halte, u. nicht alle Tage als ein armer Sünder zu Ihm käme. Er sagte: Ja ich bin ein armer Mensch! Da er d. 3tn sehr kranck geworden, besuchte ich ihn wieder, u. sagte, wie gut es sey, beständig im nahen Umgange mit dem Heilande zu stehen, damit wir mit Freuden zu Ihn heimgehen könnten, wenn Er uns nehmen will. Er bejahete wieder alles, war aber sehr ungefühlich welches mir sehr wehe that. Ich hatte d. 5tn vielen Besuch von Copten, u. suchte hie u. da ein Wörtgen von der Liebe Jesu zu

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 450. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/454&oldid=- (Version vom 2.9.2024)