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viele Heiden wären, die nichts von ihrem Schöpfer u. Erlöser wüßten, u. dabey an mich dachte, wie ich auf seinem Namen getauft wäre, so viel von Ihm gehört hätte, u. doch nicht besser als ein Heide wäre, so vergoß ich viele Thränen, u. es entstand eine wahre Liebe zu den armen Heiden, besonders den Negern, u. ein Verlangen, ihnen des Heilands Liebe u. Geduld aus meiner eigenen Erfahrung anzupreisen. Ich meldete mich deswegen im Aug. 1769 bey der Direction der Unitaet, welche auch an mich zu dencken versprach. Indeß erhielt ich bald Gelegenheit, andern zu verkündigen, was der HErr an meiner Seele gethan hat, indem mir aufgetragen ward, mich der Brüder in der Diaspora anzunehmen, welches mir oft zum Segen gewesen ist.

Am Chorfest der ledigen Brüder 1770. erneuerte ich meinen Bund mit dem Heiland unter vielen Thränen u. mit einem so seligen Gefühl, daß ichs nie vergessen werde. D. 18tn Jan. 71. kam ich zu den Kindern in die Anstalt. D. 10tn Juny. 1772 erhielt ich einen Ruf, unter die Freyneger nach Suriname zu gehen. Der liebe Heiland thue die Barmherzigkeit an mir u. führe alle Seine Friedens-Gedancken

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 438. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/442&oldid=- (Version vom 23.9.2024)