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Bruder Rudolph hätte auf einem Damm oder Fall, da sie bis über die Hüften im Wasser gehen mußten, u. er in ein Loch zwischen die Steine fiel großen Schaden nehmen können; die Engel aber hatten ihn bewahrt. Ein leiblicher Bruder unsers Johannes, Namens Mauhweri, der ein Weib auf einem andern Dorfe hat, kam u. erzehlte, daß ihm seine dortigen Leute gesagt hätten, wenn er mehr in unser Bethaus ginge, so könne er nicht bey ihnen wohnen, sein verstorbener Vater würde sie sonst alle umbringen. Er machte sich aber nichts daraus. Wir haben Hofnung, daß er des Heilands Eigenthum werden wird. Auch erzehlte uns Johannes folgendes von einem kleinen Knaben, der gerne bey uns aus- u. eingehet: Seine Mutter rief dem Gott der wilden Schweine zu, daß er dieselben herbey bringen sollte. /: dieser Gott ist ein kleiner Vogel, wie ein Sperling, auf dessen Pfeiffen sich die wilden Schweine versamlen sollen. Wenn die Neger ihn hören, so sagen sie: Gran danki Mascra mehi dem kom! das ist Großen Danck Herr, mache daß sie kommen! der Knabe sagte: Gott hat den Vogel die Stimme gegeben nach seiner Art, wie soll er doch die Schweine herbey bringen können!

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 431. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/435&oldid=- (Version vom 22.9.2024)