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andern Dörfern sich 8 Tage lang hier aufhielten, u. man nicht eine Seele fand, die von ihrem Schöpfer ein Wort hören möchte. Die meisten sind todt in Sünden, u. andere verstopfen Herz u. Ohren durch ihre Wiedrigkeit. In der Nacht auf d. 4tn Jul., hatte ein den Europäern entlaufener Sclave, der hier vor 8 Tagen gefangen worden, Mittel gefunden, den Kloz an seinen Füßen los zu machen u. zu entlaufen. Man suchte ihn den folgenden Tag, aber vergeblich. Uns u. unsern Johannes sezte es in große Verlegenheit, weils seinem guten Namen bey der Regierung nachtheilig seyn könnte. D. 8tn ging Bruder Rudolph mit Johannes u. einem grossen Theil der hiesigen Einwohner nach Bombey, um Grund zur Kost an dem neuen Wohnplaz zu fällen; andere gingen nach Paramaribo, mit denen wir den Bruder Schreyer von dort erwarteten. D. 11tn ging Bruder Simon mit seiner Familie auf seinen Pinda-Grund, so daß wir 3 (Geschwister Kerstens u. Bruder Rothe) nun ganz allein waren, ausser etlichen Leuten im Dorfe, die man aber mit einem Worte von Jesu gleich von sich jagen kan, mit denen wir jedoch übrigens freundschaftlich leben.

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 429. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/433&oldid=- (Version vom 22.9.2024)