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D. 19tn kam ich nach Saratov u. d. 21tn nach Tolovka, wo ich erfuhr, daß sich außer meinen alten Bekannten noch eine neue Gesellschaft versammlete. Sie bewillkomten mich in meinem Logis. Es waren 10 Männer und etliche Weiber, mit denen ich über den Text redte, u. ich konte glauben, daß der heilige Geist ihre Herzen angefaßt habe.

D. 22tn besuchte ich sie u. redete mit jedem über seinen Herzens-Zustand. Einer der neuen Leute, ein Hofnungs-voller u. um seine Seligkeit bekümmerter Mann sagte mir, daß er die ganze Nacht mit dem, was ich Tages zuvor von dem lebendigen Glauben an Jesum, den gecreuzigten, geredet habe, umgegangen sey. Den alten Bekanten mußte ich überhaupt meinen Schmerz darüber bezeugen, daß der Heiland nicht ihr ganzes Augenmerck ist; und ich ermahnte sie, sich von ganzem Herzen zu Ihm zu wenden u. Gnade in seinem Blute zu suchen. D. 23tn reiste ich nach Ustsolicha u. d. 24tn nach Sebastianovka ab, wo ich Abends mit dem dasigen Häuflein einen seligen Eintritt in die Marter-Woche machte. Wir lasen täglich aus der Leidens-Geschichte unsers HErrn. D. 26tn hatte ich eine Bandenmäßige Unterredung mit verschiedenen,

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 418. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/422&oldid=- (Version vom 18.9.2024)