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in Steinbergen, sey. Nun falle es ihm oft ein u. reue ihn, er wisse oft vor Jammer nicht, was er machen solle. Ich prieß ihm die Sünder-Liebe Jesu an. Er fragte auch nach seiner Schwester Catharina, die schon verschiedene Jahre bey der Gemeine in Marienborn sey, u. wünschte, ihr und seinem Vater melden zu können, wie es ihm ginge, u. daß er nun überzeuget sey, daß die Brüder den rechten Glauben hätten, wenn er jezo nur wieder bey seinem Vater u. nahe bey der Gemeine seyn könnte, er wollte sich es besser zu nuze machen p.

Die Lage der Colonie über der Wolga ist sehr angenehm; es ist aber Schade, daß der ganze Strich von 15 bis 18 Colonien nur einen einigen Luther: Pastor hat; daher mit Grund zu befürchten ist, daß die Nachkommen der Colonisten so tumm aufwachsen werden, daß viele nichts mehr von der Religion wissen werden. Wollte Gott, daß, da das Tutel-Comtoir keine Pfarrer mehr beruft, sich freywillige ordinirte evangelische Lehrer finden möchten, die diesem Volcke mit warmen Herzen das Evangelium predigten, so würde manche Seele gewonnen u. zum Lohn der Schmerzen hinzu gethan werden.

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 417. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/421&oldid=- (Version vom 18.9.2024)