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4. Kindern gesegnet wurden, die aber alle schon Daheime sind.“ So weit ihr Aufsatz.

Wir können von unsrer lieben seeligen Schwester bezeugen, daß sie den Heiland von ganzen Herzen geliebet. Sie diente mit ihren lieben Mann der Gemeine in unsrer Wirthschaft 14. Jahre lang, mit aller Treue, u. ob sie wol schon verschiedene Jahre her kräncklich gewesen; so grif sie sich doch oft über Vermögen an. Sie war so wol bey ihrem Saal-Dienst, als überhaupt treu u. legitimirt, u. war auch in der großen Helfer-Conferenz. Ohnerachtet ihrer Entlegenheit, da sie außer dem Thor wohnte, besuchte sie die Versamlungen fleißig. Ihr lezter Ausgang war in eine Abendmahls viertelstunde, u. sie war den Abend noch recht munter. In der Nacht aber überfiel sie ihre Kranckheit besonders heftig. Ihr Mann machte drauf auch Abschied mit ihr, da sie ihn dann versicherte, sie habe gegen niemand einiges Mißvergnügen, u. sie sey auch mit dem Heiland ganz verstanden. Am Christ-Abend wurde sie vom Schlag gerührt, u. am 2. ten Feyertag d. 26. ten ertheilte ihr ihr Mann den Segen zu ihren Heimgang, worauf sie sanft u. selig entschlief, im 55 sten Jahr ihres Alters.

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 400. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/404&oldid=- (Version vom 12.9.2024)