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Schwester Eliesabeth Leiningerin geb. Löwel, hat folgendes auf schreiben laßen: „Ich bin am 25ten Febr. 1711. in Furth geboren. Meine Eltern hielten mich zu allem guten an, u. suchten mich vor allem schädlichen zu bewahren. Ich war auch, so viel ich mich besinnen kan, denselben gehorsam, u. wollte sie nicht gerne betrüben. Nach meines Vaters Tod begab ich mich in Dienste, da ich dann freylich nicht viel gutes sah u. hörte. Der liebe Gott aber, erhörte mein Gebet, u. bewahrte mich vor schädlicher Verführung. Anno 37. heirathete ich Joh. Georg Leiningern, Bürger u. Goldschmidt in Furth. Gott segnete unsre Ehe mit 6. Kindern, davon 4. schon heimgegangen, 2. aber sich in hiesiger Gemeine befinden. Darauf wurden wir mit Brüdern bekannt, die beym durchreisen uns zu unsrer großen Freude besuchten. Ich kam bey der Gelegenheit mehr auf mein Herz u. lernte einsehen, daß ich bey meiner blosen Frömmigkeit nicht selig werden könnte. Ich seufzete u. betete dahero unaufhörlich zum lieben Gott, um Seine Erbarmung. u. um Ruhe für meine Seele. Anno 60. kamen Geschwister Dupps nach Furth, sich des dasigen Häufleins anzunehmen, zu denen ich gleich ein Zutrauen faßte, u. ihnen meinen Zustand entdeckte. Sie prießen mir den Heiland u. Seinen Tod u.

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 396. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/400&oldid=- (Version vom 11.9.2024)